Über uns

Definition des Bedarfsanalyseinstruments:

Das Bedarfsanalyseinstrument (NAT) wurde auf der Basis eines Menschenrechtsansatzes entwickelt und im AMiD Projekt dazu genutzt, die Bedürfnisse von Migranten mit Behinderung zu erheben.NAT steht im Einklang mit der UNCRPD und priorisiert die Bedürfnisse und Vorlieben der Personen während des Beurteilungsverfahren der Behinderung. Die Fragen im NAT wurden benutzerfreundlich und zugänglich entwickelt, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich Gehör zu verschaffen.NAT ermöglicht eine effiziente Koordinierung, einen Informationsaustausch, eine Beurteilung, einen Vergleich und eine Analyse quer durch Europa.

Grundsätze

  1. Menschenrechte: hNAT wird als Instrument zur Erleichterung der Förderung der Menschenrechte angesehen. Das Instrument darf nicht als medizinisch-basierter Test sondern eher als Menschenrechts-basiertes Instrument angesehen werden, welches den Grundsätzen der UNCRPD entspricht, wo Bedürfnisse und Vorlieben der Menschen in Bezug auf die Behinderung im Mittelpunkt stehen.
  2. Multidisziplinärer Ansatz: NAT wurde in einer höchst zugänglichen und benutzerfreundlichen Art entwickelt. Dieser Ansatz stellt sicher, dass verschiedene Berufsprofile darauf zugreifen und NAT in ihrem Alltag nutzen können. Für weitere Informationen zu ‘Behinderung’ und ‘Migration’ und wie auf diese durch die Grundsätze des NAT und des AMiD Projekts im Allgemeinen herangegangen wird, stehen die AMiD Trainingsmodule zur Verfügung..
  3. Humanistischer Grundsatz: Die Fragen aus dem NAT sind als offene Fragen formuliert. Das gibt den geflüchteten Menschen die Möglichkeit ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken, ohne dabei Druck ausgesetzt zu sein auf ‘direkte’ Fragetypen antworten zu müssen. Damit soll sich der/die Befragtewohler fühlen und seine/ihre persönliche Geschichte leichter zu erzählen.

Was bezweckt das Bedarfsanalysehilfsmittel (NAT)?

Die demographische Landschaft der EU ist infolge der zunehmenden Anzahl der Migrations- und Flüchtlingsbewegung schrittweise vielfältiger geworden. Eine bedeutsame Minderheit von Migranten und Flüchtlingen sind Menschen mit Behinderung. Gemäß der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung zählen zu den Menschen mit Behinderung, Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können. (UNCRPD, 2006, Artikel 1, S. 4).

Das Projekt AMiD wird die Systematisierung eines gemeinsamen Europäischen Unionsansatzes bei der Beurteilung von Migranten und Flüchtlingen mit Behinderung sowie die Zusammenarbeit zwischen örtlichen Behörden und NGOs verbessern.

Warum wurde dieses Hilfsmittel entwickelt?

NAT ist eine interaktive Plattform zur Identifizierung von geflüchteten Menschen mit Behinderung bei ihrer Einreise in die Europäische Union. Die Ziele des NAT sind:

  • NGOS und örtliche Behörden zu befähigen Migranten und Flüchtlinge mit Behinderung in der EU zu beurteilen und mit adäquaten Antworten unterstützen zu können.
  • Den Registrierungsprozess zu verbessern, da dies in jedem Stadium des Asylprozesses und/oder des Empfangsvorgangs genutzt werden kann.
  • Wissen und Antworten von multidisziplinärem Fachpersonal, welches mit Migranten und/oder mit Menschen mit Behinderung arbeitet, zu erweitern.
  • Den Zugang zu ordnungsgemäßen Betreuungsleistungen zu gewährleisten.

NAT wurde zur Unterstützung der EU und der EU-Mitgliedstaaten bei der Umsetzung ihrer Pflichten nach der UN Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung, der Richtlinie über die Aufnahmebedingungen (2013/33EU) und der Asylverfahrensrichtlinie (2013/32/EU) entwickelt:

  • Die Identifizierung muss in einer angemessenen Frist nach dem Antrag auf internationalen Schutz geschehen und sollte kontinuierlich sein (Artikel 22 RCD Neufassung und Artikel 24 APD Neufassung).
  • Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet die besondere Situation der Antragsteller, die Unterstützung bei der Aufnahme benötigen (Artikel 21 RCD Neufassung) und Verfahrensgarantien (Präambel 29 APD Neufassung) zu berücksichtigen. Das Instrument könnte von den Mitgliedsstaaten im Rahmen umfassender Identifizierungsmechanismen aufgenommen werden. Diese Modalitäten der Nutzung beruhen auf den nationalen Anordnungen und Bedürfnissen. (Quelle: IPSN Instrument)

Wer sollte dieses Hilfsmittel benutzen?

Verantwortliche Mitarbeiter
Der Begriff ‘Verantwortliche Mitarbeiter’ wird nachfolgend im weiteren Sinne verwendet, um Menschen einzubeziehen, welche möglicherweise mit einem Antragsteller während des Anhörungsverfahrens für internationalen Schutz involviert sein können oder mit ihm interagieren. Der Begriff kann zum Beispiel Mitarbeiter der Anmeldung und Aufnahme, Sozialarbeiter, Entscheidungsträger der ermittelnden Behörde, Mitarbeiter mit Kundenkontakt, welche direkt mit den Migranten zusammenarbeiten, Manager/Verwalter von NGOs, Beamte, Freiwillige Mitarbeiter, usw. einschließen. Es besteht kein Bedarf an Expertenwissen in den Bereichen Medizin, Psychologie und anderen Bereichen um dieses Instrument zu benutzen. Das Instrument wurde speziell zur Identifizierung von Menschen mit Behinderung entwickelt und daher kann die Identifizierung nur vorläufiger Natur sein und könnte zu einem Spezialisten zur Weiterverfolgung geschickt werden. Darüber hinaus wird das Instrument von einem einzelnen verantwortlichen Mitarbeiter genutzt und daher ein fachübergreifender Ansatz zur Identifizierung und Unterstützung von einer Gruppe von Experten in unterschiedlichen Bereichen sehr empfohlen und könnte als bewährtes Verfahren gefördert werden. Es könnte auch von anderen Fachkräften, welche Kontakt mit den Antragstellern für internationalen Schutz haben, als nützlich angesehen werden. Der Mitarbeiter kann für irreführende oder unkorrekte Informationen der befragten Person nicht verantwortlich gemacht werden.

Wie die einzelnen Abschnitte des Hilfsmittels genutzt werden sollen?

Wir haben das Instrument zur Annäherung an das Identifizierungsverfahren und zur Unterstützung der Antragsteller auf eine ganzheitliche humanistische Art und Weise entwickelt. Es gibt viele Möglichkeiten das Hilfsmittel zu nutzen, immer abhängig vom vorliegenden Fall, der zur Verfügung stehenden Informationsart und des Zwecks der Identifizierung. Der Schwerpunkt von NAT liegt sowohl darauf Informationen zur Anzahl der Antragsteller, die den Identifizierungsprozess durchlaufen zu sammeln, als auch auf der Beratung und Unterstützung durch zur Verfügung stehende Dienstleistungen. Daher würde die Nutzung der Indikatoren normalerweise als 'Schritt 1' betrachtet werden. Zuerst sollten Sie die Gelegenheit nutzen und sich mit dem Instrument vertraut machen. Bei diesem Schritt werden Sie als verantwortlicher Mitarbeiter ermutigt eine freundliche Atmosphäre für das Interview zu schaffen, indem Sie sich den Antragstellern auf weniger formelle Art nähern. Sie können beispielsweise nach der persönlichen Geschichte Fragen (Frage 1), um dem Befragten die Möglichkeit zu geben, sich offen zu äußern. Darüber hinaus ist es ebenso wichtig zu wissen, dass Sie nicht alle zur Verfügung gestellten Fragen stellen müssen. Sollten Sie beispielsweise der Ansicht sein genügend Informationen über die persönliche Geschichte des Antragstellers gesammelt zu haben oder der Antragsteller nicht bereit ist weitere Informationen preiszugeben, dann können Sie eine Frage auslassen und zur nächsten Frage gelangen, indem Sie die Taste “Nächste Frage” anklicken.

Anschließend müssen Sie eine Beurteilung durchführen, welche auf den Informationen basiert, die Sie zu dem Fall gesammelt haben. Andere Informationen, die Sie bereits haben und ihre derzeitigen Kenntnisse und Erfahrungen, indem Sie jeden Indikator einzeln durchgehen und einen Abschlussbericht erstellen ('Schritt 2'). Je nachdem welche Funktion Sie im Asylsystem einnehmen, könnten Sie dann für die geeignetste Unterstützung des Antragstellers eine zuständige Organisation aus der im Instrument bereitgestellten Liste empfehlen ('Schritt 3').

Vergewissern Sie sich, dass Sie mit dem Antragsteller am Ende des Interviews eine Nachbesprechung, als Teil des gesamten Verfahrens, führen ('Schritt 4').

Die Identifizierung und Beurteilung sollte auf Einzelbasis erfolgen. Dieses Instrument wurde zur Identifizierung von Menschen mit Behinderung und zur Bereitstellung praktischer Hilfe während des Identifizierungsprozesses entwickelt. Daher ist das Ziel des Instruments nicht die Antragsteller einer bestimmten Kategorie zuzuteilen oder eine einzige Einheitsantwort für alle potenziellen Bedürfnisse bereitzustellen, sondern eher den Anwender durch einen Prozess zu führen, durch den er/sie sicherstellen kann, dass die individuellen Bedürfnisse der Antragstellenden befriedigt werden und eine geeignete Organisation zu ihrer Unterstützung empfohlen wird. Je nach Ihren Bedürfnissen als Anwender und ob die Identifizierung bereits durchgeführt wurde, können Sie die Fragen (Indikatoren) nutzen oder sich direkt zu den für Sie interessante Kategorien und Abschnitten begeben.

Druckbarer Bericht: Sobald Sie der Meinung sind alle Informationen, die Sie benötigen, gesammelt zu haben, können Sie den Bericht, der die Identifizierungsinformationen enthält und potenzielle Maßnahmen darstellt, speichern oder drucken.

Zu weiteren Informationen über das Projekt klicken Sie hier.

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